Getreu dieses Mottos existiert seit vielen Jahren die Sozial AG an der DSB die nun von Schwester Maria geleitet wird.
Die Sozialarbeit folgt diesem Motto und ist im schulischen Leben der DSB fest verankert und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.
Auf der Straße leben zu müssen, nicht genug zu essen haben, nicht lernen dürfen oder unheilbar krank sein - das können sich die meisten Schülerinnen der DSB nicht vorstellen. Sie kommen aus einem anderen sozialen Umfeld, erleben ihre Wirklichkeit zwischen Familie, Schule und Club, werden umsorgt und behütet. Sie haben schöne Kleidung, genügend Spielsachen, können in den Ferien auch einmal raus aus Kairo fahren und Hunger kennen sie schon gar nicht. Um so wichtiger ist es für die Schülerinnen zu erleben, dass es vielen Menschen in Ägypten nicht so gut geht, dass sie nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Die Schwestern unserer Schule leisten hier einen wichtigen Beitrag, auf der einen Seite helfen sie Menschen konkret, auf der anderen Seite helfen sie den Horizont der Schülerinnen zu erweitern, in dem sie die Mädchen in ihre Sozialarbeit mit einbeziehen.
Viele Mädchen wachsen in der Sozial AG über sich hinaus, zeigen großes Engagement, sind mitfühlend und sehr hilfsbereit. Sie übernehmen Verantwortung und wirken kreativ bei der Umsetzung von Projekten und Ideen mit.
- Regelmäßig besuchen die Schülerinnen das Waisenheim „Auladi“ in Maadi. Dazu gehört auch ein gemeinsames Iftar während des Ramadans mit 30 Waisenmädchen.
- Eine enge Zusammenarbeit besteht mit der Banati Fundation für Straßenkinder.
- Bei einer anderen Aktion wurden für Straßenkinder in Zusammenarbeit mit der Organisation Samusocial eine große Anzahl an Decken gesammelt. Im Winter kann es auch in Kairo bitterkalt werden, so dass diese Hilfe lebensnotwendig ist.
- Gespielt wurde mit Kindern des Kindergartens Mutter Theresia in Dar El Mahaba im Zabbalienviertel.
- Besuche fanden statt in der Klinik der Boromäerinnen in Maadi, im Krankenhaus Abu El Riesh, im Haus Abu Seifein- einem Heim für bettlägerige Menschen.
Neben konkreter materieller Hilfe und dem Spenden von Medikamenten und Verbandsmaterial, geben die Schülerinnen den Menschen vor allem ein wenig Hoffnung und bringen die Sonne in den Alltag der Menschen, die Hilfe benötigen. Die Schülerinnen setzen ihre Ideen in Eigenregie um, überlegen sich ein Spiel- und Unterhaltungsprogramm und tragen zusammen was den Kindern und kranken Menschen Freude und Hilfe bringt. So luden die Schülerinnen zum gemeinsamen Spielen, Sport und Lernen ein. Auch wenn anfangs alle immer ein wenig zurückhaltend sind, hörte bald man das Lachen der Kinder noch in weiter Ferne und sieht in die strahlenden Augen der Menschen.
Das letzte Schuljahr war auch für unsere Schülerinnen schwierig, sie waren meist zu Hause, hatten keinen Kontakt mit anderen Schülerinnen- die Corona-Pandemie legte das soziale Leben lahm.
In der heutigen Zeit ist schwierig aber auch wichtig sozial engagiert zu sein, Probleme haben sich durch die Krise weiter verstärkt und konkrete Hilfe ist gefragt. Die Schwestern unter Leitung von Schwester Maria versuchen gemeinsam mit den Schülerinnen Ideen umzusetzen und werden auch durch die Lehrer und Lehrerinnen der DSB unterstützt. Durch das Engagement in der Sozial AG lernen die Schülerinnen neue Perspektiven kennen, loten ihre eigenen Grenzen aus. Sie erfahren aber auch Freude, wenn sie anderen Menschen helfen. Nur wer frei von Armut lebt und nicht unter chronischer Mangel-, Fehl- oder Unterernährung leidet oder unter unwürdigen Bedingungen lebt, kann sein Leben in die Hand nehmen, kann lernen und arbeiten und sich frei entfalten. Durch ihr Engagement wollen die Schülerinnen dazu ein Stück beitragen, haben sie doch durch ihre Bildung an der DSB erfahren, wie wichtig ein selbstbestimmtes Leben ist.