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Funktionsräume

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Was sind Funktionsräume?

Funktionsräume sind spezielle Bereiche im Kindergarten, in denen die Mädchen intensiv an bestimmten Themen arbeiten können. Die Gestaltung dieser Räume orientiert sich an dem Entwicklungsstand der Kinder.

Sie unterstützen das Konzept der Offenen Arbeit im Kindergarten, das darauf basiert, den Kindern mehr Freiraum zur Selbstorganisation ihrer Entwicklungs- und Lernprozesse zu geben. Hierbei wird das Kind als aktiver Gestalter seiner eigenen Entwicklung betrachtet. Dafür sind Räume erforderlich, die den Kindern viel Raum für Handlungen bieten.

Das teiloffene Konzept im Kindergarten fördert die freie Entfaltung der Persönlichkeit und Eigeninitiative der Kinder. Jedes Kind erkundet für sich, was es benötigt und wo es seine Interessen ausleben möchte. Die Rolle der Erzieherinnen besteht darin, die Mädchen zu unterstützen und ihnen Impulse zu geben, wenn sie Hilfe benötigen. Fehler werden dabei als natürlicher Teil des Lernprozesses akzeptiert

Wir öffnen für alle Kinder regelmäßig unsere Funktionsbereiche.

Das Bauschloss (Bauen und Konstruktion)

Im täglichen pädagogischen Umfeld beobachtet man oft Kinder, die mit großer Konzentration bauen. Es ist daher nicht überraschend, dass verschiedene Studien das Bauen und Konstruieren im Kindergarten als einen "bedeutenden Erklärungsfaktor für Aufmerksamkeit, Arbeitshaltung und Selbstständigkeit beim Lernen" identifiziert haben.

Beim Spielen mit verschiedenen Gegenständen eignen sich die Mädchen vielseitiges Wissen an: Sie lernen Größenverhältnisse wie groß-klein, eng-weit kennen, machen räumliche Zuordnungen wie innen-außen, vorn-hinten, über-unter und erwerben Begriffe für verschiedene Gegenstandsklassen wie Klötze, Kegel oder Stangen.

Beim Bau von Häusern, Türmen, Zelten mit verschiedenen Materialien lernen die Mädchen grundlegende Prinzipien der Statik kennen. Sie begreifen, dass es einen Unterschied macht, ob sie rechtwinklige Holzbausteine, runde Steine oder weiche Schaumstoffblöcke stapeln. Das Material, seine Oberfläche, Form und Gewicht bieten jeweils spezifische Lösungen an.

Die Mädchen lernen auch, dass die Umgebung eine Rolle spielt, sei es ein weicher Untergrund oder der Wind, der erhebliche Einfluss auf das Baugeschehen nehmen können. In ihrem Spiel erfassen Kinder solche physikalischen Gesetzmäßigkeiten intuitiv und handeln danach.


Die Villa Kunterbunt (Kreativität)

Kreativität im Kindergarten umfasst künstlerische und gestalterische Aktivitäten, bei denen Kinder etwas erschaffen. Dieser Prozess beginnt früh, wenn Kinder beispielsweise mit Stiften oder Kreide malen. Im Kindergarten wird der künstlerische Bildungsbereich spezifischer, undErzieher lernen, wie Kinder bestimmte Dinge malen.

Die Förderung der Kreativität bei Kindern ist entscheidend, da sie von Natur aus kreativ sind und die Welt entdecken möchten. Eltern und Erzieher können als Vorbild dienen, Anregungen geben, ohne Druck und Erwartungen, und passende Materialien bereitstellen. Die Entwicklung kreativer Fähigkeiten stärkt das Selbstbewusstsein und ermöglicht den Mädchen, sich auf Veränderungen einzustellen, Entscheidungen zu treffen und Probleme zu lösen.

Kreativität fördert verschiedene Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung, darunter Fingerfertigkeit, Motorik, abstraktes Denken, visuelle Wahrnehmung, sprachliches und mathematisches Verständnis sowie Raumgefühl. Musik, Basteln, Zeichnen und Werken tragen dazu bei. Kinder sollten die Freiheit haben, Neues auszuprobieren, ohne zu viele Vorgaben oder Kritik.

Kunst und künstlerische Tätigkeiten ermöglichen es den Mädchen, ihre Fantasie auszuleben, Lösungen zu finden und sich weiterzuentwickeln. Basteln, sei es mit Papier, Perlen oder Filz, fördert Konzentration, Kreativität, Feinmotorik und Vorstellungsvermögen. Kunst trägt zur Entwicklung von Konzentration, Geduld, körperlicher Koordination und Selbstbewusstsein bei.

Kunst ist für Kinder eine Möglichkeit, Gefühle auszudrücken, die Fantasie zu entfalten und Kreativität zu zeigen. Es ist wichtig, keine Kritik zu üben, sondern Experimentierfreude zu fördern. Kunst wirkt sich positiv auf das Selbstwertgefühl aus, da Kinder etwas Kreatives schaffen und ihre Vorstellungskraft entfalten können. Durch Basteln und Werkeln können die Mädchen nicht nur etwas Schönes erschaffen, sondern auch durch Anfassen und Sinneserfahrungen lernen und sich mit ihrer Umwelt auseinandersetzen.

Der Kindergarten hat auch eine speziell eingerichtete Kreativwerkstatt. Diese durchdacht eingerichtete Kreativwerkstatt eröffnet Raum für kreative Prozesse.Ausgestattet mit großen Mal- und Kreidewänden, sowie einer Papierschöpf- und Tonwerkstatt ermöglicht dies unseren Mädchen selbstbestimmtes sowie eigenaktives Lernen.

Im kreativen Handeln, in der Umsetzung von fantasievollen Vorstellungen ist jedoch (fast) alles möglich. So erleben sich die Mädchen als Gestalterinnen ihrer Lebensumwelt, die etwas schaffen können, was es in dieser Form noch nie gegeben hat. Dieser Prozess fördert das Gefühl der Selbstwirksamkeit.

Sie lernen zahlreiche Materialien kennen, experimentieren mit diesen, probieren an ihnen unterschiedliche Bearbeitungstechniken aus und lernen, mit Werkzeug sicher umzugehen.


Bliblablu (Literacy)

Der Begriff "Literacy" bezieht sich nicht nur auf das Lesen und Schreiben, sondern umfasst auch Sinnverstehen, die Erfahrung mit der Lese- und Erzählkultur, Vertrautheit mit Büchern, Schrift- und Medienkompetenz. In der frühen Kindheit werden grundlegende Literacy-Fähigkeiten gelegt, und Erzieherinnen spielen eine entscheidende Rolle, besonders wenn die Mädchen unterschiedliche Erfahrungen mit Lese- und Schriftkultur in ihren Familien gemacht haben.

Frühkindliche Literacy-Erziehung ist in vielen Bildungsplänen für Kindertageseinrichtungen verankert. Aktivitäten wie Bilderbuchbetrachtung, Vorlesen, freies Erzählen und die Einführung in die Buchkultur fördern die Entwicklung von Literacy-Fähigkeiten. Die Bilderbuchbetrachtung findet in kleinen Gruppen statt, um eine interaktive und dialogische Lesesituation zu schaffen. Ebenso können Vorlesen, freies Erzählen und das Einführen in die Buchkultur die Lesefreude und die Auseinandersetzung mit Literatur fördern.

Die Schrift kommt in verschiedenen Kontexten vor, sei es beim Vorlesen, Schreiben oder im Alltag. Die Mädchen werden ermutigt viel zu erzählen, um kommunikative und soziale Kompetenzen zu entwickeln. Die Auseinandersetzung mit Schrift und deren vielfältige Erscheinungsformen fördert das Verständnis für Literacy. Durch die bewusste Nutzung von Schrift in ihrer Anwesenheit können Erzieherinnen als Vorbild dienen.

Insgesamt tragen frühkindliche Literacy-Erziehung und die Förderung von Sprachkompetenzen, wie die phonologische Bewusstheitwesentlich zur schulischen Erfolgsvorbereitung bei. Sie ermöglichen den Mädchen nicht nur den Zugang zur Welt des Lesens und Schreibens, sondern stärken auch ihre soziale Integration und unterstützen ihre umfassende Entwicklung.

Die phonologische Bewusstheit ist entscheidend für die Entwicklung des Verständnisses von Sprachstrukturen. Dies beinhaltet die Fähigkeit, Laute zu unterscheiden, Reime zu erkennen und Wörter in Silben zu gliedern. Die natürliche Entwicklung dieser Fähigkeiten beginnt etwa im Alter von drei Jahren, wobei die pädagogischen Fachkräfte, als Sprachvorbilder, die akzentuiert sprechen, unterstützend wirken.

Die phonologische Bewusstheit erstreckt sich über größere sprachliche Einheiten bis hin zu den kleinsten Einheiten, den einzelnen Lauten. Dies umfasst das Reimen von Wörtern, die Identifikation von Anfangslauten und die Zerlegung von Wörtern in Laute. Die Förderung dieser Fähigkeiten erfolgt durch Spiele, Hüpfspiele, Klatschspiele und Sprachübungen, die die Fantasie der Kinder anregen.

Die entwickelte phonologische Bewusstheit spielt eine entscheidende Rolle beim Erlernen des Lesens und Schreibens. Kinder, die Schwierigkeiten in diesem Bereich haben, könnten Anzeichen für spätere Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten zeigen. Daher ist die Förderung der phonologischen Bewusstheit von großer Bedeutung, um die sprachliche Entwicklung frühzeitig zu unterstützen.


Die Bremer Stadtmusikanten (Musik)

Die Bedeutung von Musik für die Entwicklung von Kindern ist vielfältig und umfasst verschiedene Aspekte.

Bereits im Babyalter reagieren Babys auf Musikklänge, und das Singen von Liedern kann eine frühe Form der Integration in ihre Welt darstellen.

Musik spielt auch eine entscheidende Rolle in der Sprachentwicklung. Die Verarbeitung von musikalischen Prozessen im Gehirn ähnelt der Verarbeitung sprachlicher Syntax, was die Sprachförderung unterstützt.

Die kognitive Entwicklung wird durch Musik stimuliert, da sie verschiedene Bereiche im Gehirn anspricht. Kinder, die musizieren, zeigen oft verbesserte Konzentration und Problemlösungsfähigkeiten.

Gemeinsames Musizieren fördert soziale Kompetenzen, stärkt das Zusammengehörigkeits-gefühl und trägt zur Entwicklung von Teamarbeit und sozialen Fähigkeiten bei.

Musik dient als kraftvolle Ausdrucksform für Emotionen. Kinder lernen, ihre Gefühle durch Musik auszudrücken, Ängste abzubauen und ihre emotionale Regulation zu fördern.

Die motorische Entwicklung, insbesondere die Feinmotorik, profitiert vom Musizieren, selbst mit einfachen Instrumenten.

Abgesehen von der Vielfalt des Musikhörens, dem gemeinsamen Singen und Tanzen sowie dem Experimentieren mit verschiedenen Instrumenten bietet das Basteln eigener Musikinstrumente eine kreative Methode, um die Mädchen an die Welt der Musik heranzuführen. Sowohl Musik als auch Instrumente entstehen dabei durch die kreative Gestaltung der Mädchen.

Die Auseinandersetzung mit Musik aus verschiedenen Kulturen fördert ein breiteres kulturelles Bewusstsein bei Kindern und vermittelt Toleranz.

Darüber hinaus ermutigt Musik Kinder, ihre kreativen Fähigkeiten auszudrücken, stärkt ihr Selbstvertrauen und trägt dazu bei, ein positives Selbstbild zu entwickeln.

Musikalische Erziehung in der frühen Kindheit hat langfristige Vorteile, darunter bessere schulische Leistungen, verbesserte Stressbewältigung und ein erhöhtes Interesse an Kunst und Kultur im Erwachsenenalter. Es ist wichtig, Musik in den Alltag zu integrieren, um die ganzheitliche Entwicklung der Kinder zu unterstützen.


Das Wunschland (Rollenspiel)

In ihren Rollenspielen tauchen die Mädchen tief in die Welt der Erwachsenen ein und sammeln dabei wichtige Erfahrungen. Kinder setzen sich im Rollenspiel mit der Welt der Erwachsenen auseinander, spielen Alltagssituationen nach und entwickeln dabei Verständnis für Aufgaben und Rollen im täglichen Leben. Sie erkunden spielerisch verschiedene Berufe. Durch das Rollenspiel lernen Kinder, sich in andere hineinzuversetzen. Sie schlüpfen in verschiedene Rollen, seien es Eltern, Polizisten, Kinderärzte oder Busfahrer. Dabei nehmen sie unterschiedliche Perspektiven ein und entwickeln Empathie, indem sie die Welt aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Sozialverhalten wird im Rollenspiel geübt, wenn die Mädchen sich in Gruppen absprechen, Rollen verteilen und den Verlauf der Handlung gemeinsam planen. Dies fördert das Einpassen in eine Gruppe, Toleranz, das Einbringen eigener Ideen, Durchsetzungsvermögen und die Fähigkeit, Kompromisse zu finden. Die Mädchen lernen im Rollenspiel, Regeln einzuhalten, verstehen ihre Bedeutung und können dadurch leichter Dinge tun, die ihnen vielleicht schwerfallen, aber zu ihrer Rolle gehören, wie Teilen, Schweigen, Stillhalten oder Ausdauer zeigen. Das Rollenspiel unterstützt die Verarbeitung von Erlebnissen und den Abbau von Ängsten. Indem Kinder das Erlebte im Spiel nachstellen, können sie es besser verarbeiten. Auch Ängste können auf diese Weise bewältigt werden, zum Beispiel indem ein Kind seine Angst vor Hunden spielerisch überwindet, indem es selbst in die Rolle eines Hundes schlüpft. Kinder können im Rollenspiel innere Konflikte ausleben. Wenn sie zum Beispiel keine Schimpfwörter sagen dürfen, lassen sie ihre Puppen diese Wörter aussprechen und übernehmen dann die Rolle der „schimpfenden Mutter“. Dabei können sie ausleben, was ihnen normalerweise untersagt ist. Die Sprach- und Ausdrucksfähigkeit von den Mädchen wird durch das Rollenspiel geübt. Sie lernen neue Wörter kennen und verbessern ihre Fähigkeit, sich klar auszudrücken und andere zu verstehen.


Die Zauberinsel (MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik)

Die kindliche Neugier ist riesig und die Frage nach dem Warum ständig präsent. Die Frage nach dem Warum kennzeichnet eine wichtige Entwicklungsphase für Kinder und kann für Erwachsene herausfordernd sein. Warum ist Wasser nass, warum ist der Himmel blau, warum ist Eis kalt? Kinder erschließen sich ihre Welt, indem sie wissen wollen, wie sie funktioniert. Das gibt ihnen Sicherheit und Stabilität, denn sie lernen, dass es Konstanten gibt und die Welt um sie herum bestimmten Regeln folgt.

Durch das Fragen, Lernen und Erforschen entwickeln die Mädchen ein Verständnis für komplexe Zusammenhänge, naturwissenschaftliche Gesetze und trainieren auch ihre Sprachkompetenz, wenn sie Zusammenhänge ergründen und hinterfragen. Die Fragen der Mädchen sind der perfekte Ausgangspunkt, um spannende Experimente durchzuführen und Projekte zu planen, an denen sie dann mit Begeisterung und Freude mitwirken. Durch regelmäßige Umsetzung naturwissenschaftlicher Projekte im Kindergarten-Alltag fördern wir die MINT-Kompetenzen um Selbstvertrauenin die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln.

Je früher der Grundstein für naturwissenschaftliches Verständnis gelegt wird, umso besser, denn von der MINT-Förderung profitieren die Mädchen in ihrem späteren Leben so:

  • Sie werden sich im naturwissenschaftlichen Bereich mehr zutrauen.
  • Sie können komplexe Probleme und Zusammenhänge schneller erfassen.
  • Sie behalten eher ihre natürliche Neugierde und ihren Forschungsdrang bei und stillen ihren späteren Wissensdurst in Eigeninitiative.
  • Sie entwickeln ein besseres Verständnis für die moderne Welt.
  • Sie können ihre Talente früher entdecken und (später auch beruflich) nutzen.
  • Sie werden zu mündigen Mitgliedern der Gesellschaft, die sich aktiv mit ihrer Umwelt auseinandersetzen und somit auch an Nachhaltigkeit, umweltfreundlichem Handeln und Herausforderungen unserer Zeit interessiert sind.

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